Monat: März 2022

Ihr flogen die Herzen zu

Im Rahmen einer bunten Feierstunde am vergangenen Freitag wurde Jutta Johannwerner, die langjährige Leiterin des [ka:punkt] aus ihrem aktiven Dienst im Beratungs- und Begegnungszentrum der katholischen Kirche in der City von Hannover verabschiedet. Aufgrund der Pandemie konnte nur ein kleiner Kreis von geladenen Gästen teilnehmen – aber “die da sind, sind die Richtigen”, wurden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer durch den stellvertretenden Leiter Gregor Branahl begrüßt: Wegbegleiter, Mitarbeitende, Vertreter*innen des Bistums Hildesheim und Kooperationspartner*innen, aber auch die Familie der Pastoralreferentin waren versammelt. In einer Andacht zu Beginn der Abschiedsfeier blickte Propst Dr. Christian Wirtz auf die 13 Jahre, die Frau Johannwerner im [ka:punkt] mitgearbeitet hat, zurück, davon neun als Leiterin. In Anspielung auf die Worte Jesu: “Sorgt euch nicht!” meinte der Regionaldechant: “Eigentlich passen diese Worte gar nicht zu Ihnen. Denn Sie haben sich durchaus gesorgt!” Ob Kulturangebote, Citypastoral, der Dialog mit der Stadtgesellschaft oder die Weiterentwicklung der Beratungsangebote: Sie habe sich für den [ka:punkt], für seine Mitarbeitenden und seine Nutzerinnen und Nutzer eingesetzt. Und sie habe dafür gesorgt, dass der [ka:punkt] als ein starkes Stück Kirche in Hannover und darüber hinaus ein Begriff geworden sei. In ihrem Abschiedsgedicht betonte eine Vertreterin der Ehrenamtlichen, dass der Theologin und Gesprächstherapeutin aufgrund ihrer liebevollen Art die Herzen aller Menschen zugeflogen seien – worauf ein Regen roter Konfettiherzen auf sie niederging. Und da viele, die bei der offiziellen Verabschiedung nicht dabei sein konnten, es sich nehmen lassen wollten, persönlich Abschied zu nehmen, gab es im Anschluss noch einen Flashmob in der Grupenstraße, bei dem zahlreiche Mitarbeitende noch ein Abschiedsständchen sangen und Blumen überreichten. Umrahmt wurde die Feier, die sich bei herrlichem Frühlingswetter zu einem kleinen Straßenfest ausweitete, durch Musik des Jazzduos Blue Moon und die Violin Guys. Die Nachfolge in der Leitung des [ka:punkt] steht noch nicht fest, aber man hofft, dass die Stelle bald wieder besetzt wird.

Quälender Abstand: Einsamkeit

Am Mittwoch, 25.05., findet ab 17.00 Uhr eine Fortbildung für Berater*innen, Angehörige von Gesundheitsberufen, Ehrenamtliche im caritativen und diakonischen Bereich und alle Interessierten zu einem drängenden gesellschaftlichen Thema statt:
Quälender Abstand: Einsamkeit – eine entscheidende Herausforderung
Über Einsamkeit klagen derzeit in Deutschland ungefähr zehn Millionen Menschen.
Einsamkeit ist genauso schädlich wie der Konsum von 15 Zigaretten täglich oder wie Alkoholkonsum. Sie ist schädlicher als fehlende Bewegung. Unumstritten ist, dass sich Einsamkeit als großer Stressor langfristig negativ auf die seelische und
körperliche Gesundheit auswirkt. Die Ursachen für Einsamkeit sind vielfältig:
Armut, Alter, Flucht und Migration, Krankheit, die Organisation der Arbeitswelt und
nicht zuletzt die Corona-Pandemie.
Der Dürener Pädagoge und Sachbuchautor Thomas Hax-Schoppenhorst wird in seinem Fachvortrag mit anschließender Diskussion die Herausforderungen der Einsamkeit an die Gesellschaft und an die psychosoziale Landschaft im Besonderen darstellen und dabei aufzeigen, wie in einem verändernden/bewältigenden Sinne mit diesem Phänomen umgegangen werden kann.
Eingeladen sind besonders auch Mitarbeitende in Beratungsstellen, Ehe-/Familien- und Lebensberater*innen und Angehörige von Gesundheitsberufen.

Eintritt 5,- €
Anmeldung bis zum 20.05.2022
Telefon 0511 270 739-0 oder

Foto: MHA/D. Hax-Schoppenhorst

Thomas Hax-Schoppenhorst ist Sachbuchautor und Pädagoge. Er verfasste drei Kinderbücher, drei Karikaturenbände, ein Buch zur Zukunftsfähigkeit Deutschlands (Ökologie), das erste deutschsprachige Sachbuch zum Thema „Kindersoldaten“ und ein Arbeitsbuch zur Forensischen Psychiatrie, ferner Sachbücher zu seelischen Krisen von Jugendlichen, zum Wesen der Freundschaft, über Geschwisterbeziehungen und über Gewalt an Schulen. Zudem brachte er 2014 ein Buch zum Thema Angst heraus. 2016 erschien Das Depressions-Buch für Pflege- und Gesundheitsberufe bei Hogrefe. Es folgten Das Einsamkeits-Buch (2018) und Seelische Gesundheit von Geflüchteten (2019). 2020 wurde er als Sachverständiger für seelische Gesundheit in die Enquête-Kommission des Landtags NRW berufen. Hax-Schoppenhorst ist verheiratet und hat zwei Kinder. Er lebt mit seiner Familie in Düren und arbeitet hauptberuflich als Pädagoge an der LVR-Klinik in Düren.

Veranstaltet von der EFL Hannover – Lebensberatung im [ka:punkt]

Bibliolog-Online am 21.3.22

“Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei.” (Gen 2,18)

Bibliolog ist eine frische und lebendige Methode, in die alten Bibeltexte einzutauchen und sie mit der eigenen Lebensgeschichte zu verweben. Jeder Bibliolog ist in sich abgeschlossen und kann einzeln besucht werden.

Passend zum Schwerpunktthema unseres aktuellen Halbjahresprogramms “Gem-Einsamkeit” haben wir einige biblische Texte ausgewählt, die sich mit verschiedenen Aspekten des Alleinseins, der Einsamkeit, aber auch der Zugehörigkeit und der Verbundenheit befassen. An diesem Nachmittag geht es um die Textstelle der Erschaffung Evas.

Leitung: Gregor Branahl, Dipl.-Theologe und Leiter der Lebensberatung. Eintritt frei.

Aufgrund der Pandemielage findet dieser Bibliolog im Internet auf der Online-Plattform ZOOM statt. Bitte melden Sie sich bis spätestens 3. Februar an unter . Sie erhalten dann per Mail Ihre Zugangsdaten.

Die nächsten beiden Bibliologe sind am:

  • 2. Mai: “Zwei sind besser als einer allein … und eine dreifache Schnur reißt nicht so schnell.” (Koh 4,9.11)
  • 20. Juni: “Wohin du gehst, dahin gehe auch ich!” (Ruth 1,16)

[ka:punkt] beteiligt sich an “Woche gegen Rassismus”

“Die Würde des Menschen ist unantastbar,” heißt es im 1. Artikel des Grundgesetzes. Daran erinnert der internationale Tag gegen Rassismus am 21. März. Das Datum geht zurück auf das “Massaker von Sharpeville” im Jahr 1960, während dem bei Protesten gegen das Apartheidsregime in Südafrika 69 Menschen von der Polizei erschossen wurden. Mit zwei Veranstaltungen beteiligt sich der [ka:punkt] an der internationalen “Woche gegen Rassismus”. Am 14. März um 18:30 Uhr beginnt ein Online-Workshop unter dem Titel “Zur Schau getragen: Symbole & Codes der extremen Rechten und ihr Zusammenhang zu Verschwörungsmythen”. Der Workshop wird von einem Referenten der Mobilen Beratung Niedersachsen gegen Rechtsextremismus für Demokratie geleitet und gibt Auskunft über die aktuelle Entwicklungen in der extrem Rechten und verschwörungsideologischen Szene in Deutschland.

Auf Spurensuche geht es bei einem Stadtrundgang mit dem Historischen Seminar der Universität Hannover am 20. März ab 14:00 Uhr. Bis heute noch finden sich Spuren der deutschen Kolonialgeschichte im Stadtbild. So veranschaulichen beispielsweise Straßennamen oder Denkmäler, welche auf Kolonialakteure oder-schauplätze verweisen, wie nachhaltig sich die Kolonialzeit in die lokale Erinnerungskultur eingeschrieben hat.
Für beide Veranstaltungen ist eine Anmeldung erforderlich: Entweder per E-Mail an  oder telefonisch unter 0511 270739-13.

Ehe-, Familien- und Lebensberater*innen begrüßen #outinchurch

Der Bundesverband Katholischer Ehe-, Familien- und Lebensberaterinnen und -berater e.V. solidarisiert sich mit den Initiator*innen von #outinchurch. Mit dieser Aktion haben sich 125 Mitarbeitende in der katholischen Kirche in einer öffentlichen Aktion als queere Menschen gezeigt. In ihrem Manifest fordern sie u.a. eine Korrektur der menschenfeindlichen lehramtlichen Aussagen zu LBGTQ + Personen, sowie die Änderung des Kirchlichen Arbeitsrechtes, damit niemand mehr Diskriminierung oder Kündigung befürchten muss.

Der Bundesvorstand des Verbandes erklärt: “Seit Jahrzehnten beraten und begleiten wir in der EFL-Beratung auch queere Menschen. Wir wissen um die Probleme in den Familien und das Ringen um Anerkennung und Akzeptanz in unserer Gesellschaft und Kirche. Wir begleiten ihre Identitätssuche, erfahren von Unsicherheit und Selbstzweifeln, erlittenen Verletzungen und Trauer, wenn sie z.B. aus ihren Herkunftsfamilien ausgeschlossen werden. Wir erfahren die Verunsicherungen von Eltern, deren Kinder “irgendwie anders” sind, ihren belastenden Schuldgefühle in der Erziehung etwas verkehrt gemacht zu haben. Wir hören von Menschen, die in einer heterosexuellen Beziehung leben und ihre homosexuellen Neigungen nicht länger unterdrücken möchten. Wir teilen die existentiellen Ängste und den Ärger von Betroffenen, kirchlich Angestellten, und, und, und.

Und: Wir begrüßen den kraftvollen Mut, den entschiedenen Glauben und die Liebe der Initiator:innen von #outinchurch. Ihnen gehört unsere Solidarität.
Als Berater:innen im kirchlich-katholischen Kontext sind wir orientiert am christlichen Menschenbild und leben aus der Zusage, dass Gott jeden Menschen bedingungslos liebt. Uns schmerzt und beschämt, wenn Menschen in unserer Kirche wegen ihres So-seins diskriminiert, bedroht, entwertet und verletzt werden. Das muss aufhören!
Als Vorstand unseres BV-EFL haben wir beschlossen die Bewegung “outinchurch” zu unterstützen. Wir fühlen uns ihren Zielen und Forderungen sehr verbunden.