Monat: November 2022

Toiletten – Kein Griff ins Klo

Das Schwerpunktthema des [ka:punkt] ist in diesem Halbjahr “Wasser”. Aus diesem Grund soll am kommenden Freitag, 18. November, ein Thema, das sonst – aus guten Gründen – im Verborgenen stattfindet, an die Öffentlichkeit der Fußgängerzone geholt werden. Das stille Örtchen in unmittelbarer Nähe – für die meisten von uns eine Selbstverständlichkeit, doch für knapp 60 Prozent der Weltbevölkerung sieht es ganz anders aus: Laut UN haben fast 4 Milliarden Menschen keinen Zugang zu hygienischen beziehungsweise sicher betriebenen Toiletten. Betroffen sind vor allem die ärmere Bevölkerung auf dem Land und Bewohner*innen von Slums, Flüchtlingslagern und schnellwachsenden Siedlungen in Städten.

Der 19. November ist “Welt-Toilettentag”

Der 19. November ist von den Vereinten Nationen zum Welt-Toilettentag erklärt
worden. Das ist allerdings nicht nur ein Anlass zum Schmunzeln, denn der Welttoilettentag hat einen ernsten Hintergrund. Ein gutes Drittel der Weltbevölkerung hat nicht die Möglichkeit, eine Toilette aufzusuchen. Wenn in einem Land hygienische Sanitäranlagen fehlen, begünstigt das die Ausbreitung von Keimen, Viren und Bakterien. So waren und sind z.B. Choleraepidemien häufig die Folge verschmutzen Trinkwassers. In Afrika sterben mehr Kinder an Durchfallerkrankungen, die auf schlechte hygienische Verhältnissen zurückzuführen sind, als an Malaria, Masern und HIV/AIDS zusammen. 

Zugang zu sauberem Wasser und Sanitärversorgung ist Menschenrecht

Sauberes Wasser und Hygiene sowie der Zugang zu sanitären Anlagen gehören zu den Grundbedürfnissen eines jedes Menschen und sind für eine gesunde Entwicklung des Einzelnen sowie für die nachhaltige Entwicklung von Gesellschaften unverzichtbar. Im Jahr 2010 erkannte der UN-Menschenrechtsrat dies als Menschenrecht an. Im Rahmen unseres Programmschwerpunktes “Wasser” wollen wir deshalb am Vortag des Welt-Toilettentages von 14:00 bis 16:00 Uhr mit einer Aktion in der Fußgängerzone vor dem [ka:punkt] in der Grupenstraße auf diese Thematik hinweisen.

Eine Frage der Menschenwürde

Aber auch bei uns in Deutschland gibt es Personen, die das menschliche Bedürfnis vor große Probleme stellt. In den Innenstädten gibt es für ärmere Menschen kaum eine Möglichkeit, eine Toilette aufzusuchen, da die öffentlichen WC´s mittlerweile fast überall Geld kosten. Cafés und Geschäfte stellen ihre Örtlichkeiten nur Kund*innen zur Verfügung. Barrierefreie Toiletten im öffentlichen Raum sind Mangelwahre. Von den sprichwörtlich verschmutzten Schultoiletten für unsere Kinder ganz zu schweigen. Eine hygienische Toilette benutzen zu können ist eine Frage der Menschenwürde.

Ausstellung “Fantastische Bilderwelten”

Vom 22. November ´22 bis 10. Januar ´23 sind Arbeiten von Birgit Frische im Forum des [ka:punkt] zu sehen. Die Hannoversche bildende Künstlerin zeigt in der Ausstellung unter dem Titel “Fantastische Bilderwelten” Bilder aus ihrer Werkserie „Traumzeit“, „Kosmische Welten“ und „Das Geheimnis“. Darin lässt sie Fabelwesen entstehen und schafft traumhafte, mystische Welten, in die der Betrachter eintauchen kann. Es sind Bilder. die der Beginn einer Geschichte sein können. Birgit Frisches Arbeiten entstehen im freien Umgang mit Farbe und Form ohne Vorlage. Ihre ausdrucksstarken Gedanken, Stimmungen, Gefühle und Phantasie bringt sie direkt und spontan auf die Leinwand. Ihre Malerei ist abstrakt, expressiv mit Teils surrealistischen Momenten.

www.frische-galerie.jimdofree.com

Philosophisches Café am 13. Dezember

Im Alltag oft genutzt, wird der Ironie sowohl Ablehnung wie auch Bewunderung zu Teil. Wer einen Witz machen möchte, weiß sie auf seiner Seite. Wer sich verhöhnt fühlt, vermutet oft sie als Ursache. Doch nicht nur im Alltag, auch in der Philosophie ist sie kontrovers. Als Stilmittel, Gegenstand der Ablehnung oder gar Lebenseinstellung. Was es dabei zu gewinnen bzw. zu verlieren gibt, soll im Café ebenso diskutiert werden wie die Frage, was das mit der „Ironie des Alltags“ zu tun hat. Die Veranstaltung mit Anne Specht (wissenschaftliche Mitarbeiterin am Forschungsinstitut für Philosophie Hannover) beginnt am Dienstag, 13.12.22, um 19:00 Uhr. Dies ist der Ersatztermin für die ausgefallenen Termin vom 30.1.22.

Zum Format: Philosophische Fragen sind viel zu wichtig, um sie allein zu behandeln. Das philosophische Café bietet viel Raum, um ins gemeinsame Gespräch und auch ins Diskutieren zu kommen. Dabei geht es um Themen, die im Alltag wie in der Philosophie gleichermaßen bedeutsam sind.

“Die Treppen zum Himmel” – Flora Becker

Bis zum 22. November ist im Forum des [ka:punkt] die Ausstellung “Die Treppen zum Himmel” zu sehen. Flora Becker arbeitet als Pastoralreferentin im Bistum Hildesheim. Schon als Zehnjährige hat sie die Entwicklungstechnik im Fotolabor beherrscht und kannte sich mit Rolleiflex und Zenit aus. Sie wollte Kunstfotografin werden, aber ihre Familie machte sich große Sorgen um die damals verbreiteten falschen Gerüchte, dass jede*r Schüler*in in der Kunstschule Drogen nimmt und Darker*in ist. Deswegen musste sie sich im Gymnasium umentscheiden und wurde durch das Zusammentreffen von unterschiedlichsten Dingen Theologin von Beruf. Trotzdem sind s/w-Fotografie und Worte, am liebsten in einem dynamischen Zusammenhang, ihr liebstes Ausdrucksformat. Sie ist berufstätig in Buxtehude, im Land von Wind, Wasser, Schlamm und Matsch. Dass sie und die hochnördliche Landschaft sich heimlich lieben, wissen alle. Das ist ihre allererste Ausstellung, und sie ist umso dankbarer und stolzer auf den Ka:Punkt, der ihr dieses lebendige Miteinander ermöglicht hat.