Das Schwerpunktthema des [ka:punkt] ist in diesem Halbjahr “Wasser”. Aus diesem Grund soll am kommenden Freitag, 18. November, ein Thema, das sonst – aus guten Gründen – im Verborgenen stattfindet, an die Öffentlichkeit der Fußgängerzone geholt werden. Das stille Örtchen in unmittelbarer Nähe – für die meisten von uns eine Selbstverständlichkeit, doch für knapp 60 Prozent der Weltbevölkerung sieht es ganz anders aus: Laut UN haben fast 4 Milliarden Menschen keinen Zugang zu hygienischen beziehungsweise sicher betriebenen Toiletten. Betroffen sind vor allem die ärmere Bevölkerung auf dem Land und Bewohner*innen von Slums, Flüchtlingslagern und schnellwachsenden Siedlungen in Städten.
Der 19. November ist “Welt-Toilettentag”
Der 19. November ist von den Vereinten Nationen zum Welt-Toilettentag erklärt
worden. Das ist allerdings nicht nur ein Anlass zum Schmunzeln, denn der Welttoilettentag hat einen ernsten Hintergrund. Ein gutes Drittel der Weltbevölkerung hat nicht die Möglichkeit, eine Toilette aufzusuchen. Wenn in einem Land hygienische Sanitäranlagen fehlen, begünstigt das die Ausbreitung von Keimen, Viren und Bakterien. So waren und sind z.B. Choleraepidemien häufig die Folge verschmutzen Trinkwassers. In Afrika sterben mehr Kinder an Durchfallerkrankungen, die auf schlechte hygienische Verhältnissen zurückzuführen sind, als an Malaria, Masern und HIV/AIDS zusammen.
Zugang zu sauberem Wasser und Sanitärversorgung ist Menschenrecht
Sauberes Wasser und Hygiene sowie der Zugang zu sanitären Anlagen gehören zu den Grundbedürfnissen eines jedes Menschen und sind für eine gesunde Entwicklung des Einzelnen sowie für die nachhaltige Entwicklung von Gesellschaften unverzichtbar. Im Jahr 2010 erkannte der UN-Menschenrechtsrat dies als Menschenrecht an. Im Rahmen unseres Programmschwerpunktes “Wasser” wollen wir deshalb am Vortag des Welt-Toilettentages von 14:00 bis 16:00 Uhr mit einer Aktion in der Fußgängerzone vor dem [ka:punkt] in der Grupenstraße auf diese Thematik hinweisen.
Eine Frage der Menschenwürde
Aber auch bei uns in Deutschland gibt es Personen, die das menschliche Bedürfnis vor große Probleme stellt. In den Innenstädten gibt es für ärmere Menschen kaum eine Möglichkeit, eine Toilette aufzusuchen, da die öffentlichen WC´s mittlerweile fast überall Geld kosten. Cafés und Geschäfte stellen ihre Örtlichkeiten nur Kund*innen zur Verfügung. Barrierefreie Toiletten im öffentlichen Raum sind Mangelwahre. Von den sprichwörtlich verschmutzten Schultoiletten für unsere Kinder ganz zu schweigen. Eine hygienische Toilette benutzen zu können ist eine Frage der Menschenwürde.